Regenbogen über einem Wald vor einem Wasserfall im Sommer
Wasserfall Giessbach in der Nähe von Interlaken. (Foto: Adobestock)

Im Sommer wandern wir gern am kühlen Nass von Bächen und Flüssen entlang. Mit oder gegen den Strom fasziniert uns das Wasser.

Egal, ob wild, rauschend und ungebändigt oder sanft, ruhig und lauschig, die Kraft des Wassers ist energiegeladen – das spürt man gerade beim Bergwärts wandern. Direkt neben dem Gewässer fällt das einfacher als weit davon entfernt. Achten Sie darauf, wenn Sie nächstes Mal unterwegs sind.

Blauer See umgeben von Tannen in den Bergen im Sommer
In Kandersteg liegen die drei tiefblauen Arvenseeli mitten im Arvenwald, die vom Schmelzwasser gespeist werden. Aber Achtung, ab dem Sommer können sie bereits ausgetrocknet sein. (Foto: Sven Allenbach, Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg)

Vielleicht liegt es daran, dass Wasser die Grundlage allen Lebens ist. Bäche, Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sind der Lebensraum einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren und damit der wichtigste Bestandteil des Naturhaushaltes. Selbst der Mensch besteht durchschnittlich aus 60–80 Prozent Wasser. Das ist sicher auch der Grund, dass uns fliessendes Gewässer und stille Seen so faszinieren und wir uns darin auch wohlfühlen.

Wasserfall und Fluss welcher vom Berg ins Tal fliesst im Sommer
Sibe Brünne, die Quelle der Simme an der Lenk im Simmental. 

Wie entsteht der magische Fluss?

Damit ein Bach oder Fluss entsteht, braucht es Wasser. Zum Beispiel Regenwasser, dass in den Boden versickert und so Ritzen und Hohlräume füllt. Der Grundwasserspiegel steigt, und das Wasser findet an passenden Stellen einen Ausgang und tritt als Quellwasser hervor. Im Winter kommt der Regen in den Bergen als Schnee, welcher im Frühling mit der Schneeschmelze in grossen Mengen abfliesst. So entspringt auch der Rhein aus dem Tomasee in Graubünden oder die Rhone mit Ursprung des Rhone- Gletschers.

See vor grauen Felsen im Bergpanorama
Unergründlich dunkel liegt der Hexensee, Lai dalla Stria, in einem Seitental der Gemeinde Tujetsch (Sedrun), eingebettet zwischen abgeschliffenen hellen Felsen. (Foto: Sedrun Disentis Tourismus)

Das Wasser sucht sich den Weg in den Bergen talwärts, und so entstehen Wasserfälle, die über ein Gefälle von mindestens 45 Grad einen Höhenunterschied überwinden. Alles unter 45 Grad sind eher Stromschnellen als ein Wasserfall. 

Wenn Regenfälle ausbleiben oder das Schmelzwasser versiegt, trocknen die Quellen und Seen aus. So wie beispielsweise die drei tiefblauen Arvenseeli in Kandersteg ab August nach der Schneeschmelze austrocknen können.

Viele Wasserfälle die über Felsen ins Tal fliessen
Im wildromantischen Laggintal in der Region Brig Simplon findet das Wasser seinen Weg (Foto Brig Simplon Tourismus)

Vom ruhigen Quellbach zum tosenden Fluss

Die Bäche und Flüsse werden hauptsächlich durch Regen und Schmelzwasser gespeist, so werden im Frühling bei der Schneeschmelze oder bei Starkregen im Sommer friedliche Bächlein zu reissenden Strömen. Dabei wird das Flussbett kräftig umgewälzt und auch viel Material wegbewegt. Deshalb gilt, beim Wandern und Spazieren, bei kurzfristig auftretenden Gewittern achtsam und vorsichtig in der Nähe von Bergbächen zu sein.

Fluss und Wasserfälle in den Bergen im Sommer
Unzählige Wasserfälle zieren die Landschaft rund um den Lago Maggiore, und das Grollen und Rauschen füllt die Täler. Auf dem Bild die Cascata Froda, Sonogno. (Foto: Ascona-Locarno Tourism, Alessio Pizzicannella)
Wasserfall fliesst in einen See
Wasserfall in Jaun. Hier stürzen bis zu 6000 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Felsen und in den Jaunbach. (Foto: Schweiz Tourismus/Jan Geerk)
See in den Bergen vor grünem Hang im Sommer
Das Alperschälli -Seeli sammelt das Wasser von den Grauhörnern und entlässt dieses in einem wild sprudelnden Bach ins Sa ental. (Foto: Sa ental Tourismus)

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NATURZYT Ausgabe Juni 2023, Text Michael Knaus

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