Amseln sieht man meistens auf den Wiesen umherhüpfen und nach Futter picken. Oder an Futterhäuschen im Garten. Also immer tief am Boden. Sie baut aber ihr Nest nicht am Boden, sondern in tiefliegenden Gebüschen und Sträuchern oder kleinen Bäumen. Ab und an wird auch eine Blumenkiste auf dem Balkon oder ein Mauervorsprung für ein Nest gewählt. Für das Nest verwendet sie Wurzeln, Moos, Halme, auch Plastik oder Papierfetzen. Verklebt wird alles mit feuchter Erde. Bis zu drei Bruten pro Jahr, manchmal sogar bis fünf sind möglich. Die Brutdauer beginnt zwischen Ende Februar und Anfang März und endet erst im August. Im Schnitt legt das Amselweibchen vier Eier und schon nach knapp zwei Wochen schlüpfen die Küken. Bereits zwei Wochen nach dem Schlüpfen verlassen die Jungvögel das Nest und werden noch 3 Wochen lang von den Eltern gefüttert, bis sie auf sich gestellt sind. Dann beginnt schon bald die zweite Brut für das Weibchen. Die lange resp. mehrfache Brutzeit ist mit ein Grund, dass zwischen März bis September Hecken und Sträucher nicht geschnitten oder zerstört werden dürfen, weil viele Vögel, wie auch die Amseln, in diesem Zeitraum brüten.
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NATURZYT Ausgabe Juni 2024, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock