Obwohl die Zecken zur Gattung der Spinnentiere gehören, genau zur Unterfamilie der Acarina (Milben), können diese kein Netz spinnen. Von den weltweit über 850 Zeckenarten kommt in der Schweiz der Gemeine Holzblock am häufigsten vor. Laub- und Mischwälder mit üppigem Unterholz, insbesondere Waldränder, Lichtungen, aber auch Wiesen, Gärten und Spielplätze sind bevorzugte Lebensräume. Die Zecke durchläuft verschiedene Lebensstadien. Von der Larve (mit sechs Beinen) zur Nymphe (mit acht Beinen) bis zur adulten Zecke (die erwachsenen Männchen und Weibchen). Jeder Übergang erfordert eine Blutmahlzeit. Die Nymphe mit einer Grösse von ca. 1,5 Millimetern wird kaum wahrgenommen, ist aber genauso gefährlich wie eine ausgewachsene Zecke von durchschnittlich 4 Millimeter Grösse. Die Zecken lassen sich nicht – wie oft vermutet – von den Bäumen und Ästen fallen. Mit dem Haller’schen Organ registriert die Zecke Erschütterungen, Wärme, Feuchtigkeit und Atemluft . Sie lässt sich vom Gebüsch abstreifen, klammert sich mit den Krallen fest, sucht eine dünne, feuchte Hautstelle und sticht dann mit ihrem Stechapparat zu. Zecken werden während des ganzen Jahres gefunden, kommen aber im Frühjahr und Herbst am häufigsten vor.
Weshalb Zecken für Menschen gefährlich sein können
Beim Blutsaugen können Zecken verschiedene Krankheitserreger übertragen. Die zwei wichtigsten Krankheiten sind die Lyme-Borreliose und die FSME (Zecken-Hirnhautentzündung). Durch gezielte Prävention können Zeckenstiche und gefährliche Krankheiten verhindert werden. Borreliose wird durch ein Bakterium ausgelöst und kann unbehandelt zu Gelenkentzündungen, Gefühlsstörungen bis zu Lähmungen führen. Eine Impfmöglichkeit existiert nicht. FSME ist eine durch das FSME-Virus übertragene Krankheit. Diese kann durch eine Impfung verhindert werden. Die Liga für Zeckenkranke Schweiz* empfiehlt, stets auf den Wegen zu bleiben. Die Kleidung soll die ganze Haut bedecken, die Hosenstösse sollten in die Socken gesteckt werden. Gegebenenfalls kann man sich auch mit einem zeckenabwehrenden Spray schützen. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man duschen und den Körper gut nach Zecken absuchen. Hat man trotzdem eine Zecke erwischt, gilt es, diese möglichst rasch zu entfernen. Am besten mit einer Pinzette oder Zeckenentfernungskarte durch leichtes Ziehen, nicht aber durch Drehen der Zecke. Danach Stichstelle desinfizieren und über mehrere Tage auf Borreliosesymptome wie eine ringförmige Hautrötung hin überwachen.
Die Liga für Zeckenkranke Schweiz setzt sich für Präventionsarbeit sowie für die Betroffenen und Angehörigen ein. Mehr Infos unter Liga für Zeckenkranke Schweiz, 3000 Bern. www.zeckenliga.ch
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NATURZYT Ausgabe März 2017, Text Sandra Wehrt Fotos Fotolia, ZHAW